Die Auftaktrede des Bundesinnenministers gab die Richtung des 14. IT-Sicherheitskongresses vor. Und der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Michael Hange, ging sie konsequent weiter. Für ihn müssten insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen ihre IT-Sicherheit endlich in den Griff bekommen.
Den Grundschutz reformieren
Die Angriffe auf IT-Infrastrukturen werden nicht nur häufiger, sondern auch komplexer. Gleichzeitig steigt die Abhängigkeit der Unternehmen, der Politik und der Bürger von funktionierender Informationstechnik. Das wussten auch die rund 600 Teilnehmer des Kongresses, der alle zwei Jahre vom BSI veranstaltet wird. Drei Tage lang diskutierten sie über den Stand der nationalen und internationalen Entwicklung zur IT-Sicherheit unter dem Motto „Risiken kennen, Herausforderungen annehmen, Lösungen gestalten“. Ihr Ziel: Das Thema „Sicherheit“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und Lösungsansätze vorzustellen und weiterzuentwickeln.
Einer dieser Ansätze liegt in der Reformierung des IT-Grundschutzes, meint Hartmut Isselhorst vom BSI. Dieser müsse umfassend vereinfacht werden. Statt Bausteinen mit mehreren Hundert Seiten Text soll in Zukunft zu jedem Katalogpunkt, sei es Infrastruktur, Netze oder Anwendungen eine zehnseitige Zusammenfassung reichen. So wäre die Geschäftsführung betroffener Unternehmen über alle notwendigen Maßnahmen angemessen informiert. Die technischen Details können die mit der Umsetzung beauftragten Experten aus den weitergehenden Dokumentationen beziehen.
Den Nachwuchs fördern
Viel Hoffnung liegt auf dem Nachwuchs. So vergibt das BSI seit fünf Jahren immer zum Abschluss des Kongresses den Best Student Award. Der ging in diesem Jahr an Andreas Fießler von genua mbH. Sein Beitrag zum Thema „HardFIRE – ein Firewall-Konzept auf FPGA-Basis“ überzeugte die Jury aus IT-Sicherheitsexperten. Darin lieferte Fießler einen innovativen und praxisorientierten Lösungsansatz für das immer drängendere Problem aktueller Firewalls, dem wachsenden Datenvolumen durch die stetig steigende Bandbreite zu begegnen.
Menschen wie Andreas Fießler machen Mut für den Umgang mit künftigen Herausforderungen in der IT-Sicherheit. Bleibt zu hoffen, dass es den IT-Sicherheitsexperten darüber hinaus gelingt, die Bevölkerung für digitale Risiken und einen sicheren Umgang mit diesen zu sensibilisieren.
]]>Datenschutz im Internet der Dinge
Im Mittelpunkt vieler Gespräche an den Messeständen standen Lösungen für das Internet der Dinge. Sicherheit war dabei ein großes Thema, da Anlagen und Komponenten in intelligenten Fabriken künftig untereinander vernetzt sein werden. Die gesammelten und zentral abgelegten Daten sind ein attraktives Angriffsziel für Hacker. Darunter fallen auch Personaldaten. Viele Aussteller kennen diese Problematik und präsentierten neue Lösungen für bestmöglichen Schutz.
Beispiel Bundesdruckerei: Mit einem intelligenten Ausweisdokument erhöhen die Berliner Experten das Sicherheitsniveau ihrer Kunden. Der Vorteil liegt in der Kombination aus Besitz des Ausweises und der zusätzlichen biometrischen Erkennung des Fingerabdrucks. Es werden dabei keine personenbezogenen Daten an ein Hintergrundsystem übermittelt. Alles wird auf dem Dokument gespeichert. „Diese sogenannte Verification on Document ist einfach in der Bedienung, schnell und bietet eine hohe Sicherheit“, sagte Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei GmbH.
Nach fünf Tagen in Hannover nehmen die Besucher daher vor allem eines mit: Die digitale Transformation schreitet mit großen Schritten voran, birgt aber auch Gefahren für sensible Daten in Unternehmen.
Die nächste CeBIT findet vom 14. bis 18. März 2016 statt.
]]>Immer da, wo es brennt
Es war eine Rückkehr im doppelten Sinne. Seinen Wehrdienst absolvierte Schaefer als Funker in der General-Delius-Kaserne in Mayen. Bei der BWI nahm seine Aufgabe andere Dimensionen an. Als Leiter eines 20-köpfigen Teams war er zuständig für den Betrieb sämtlicher Weitverkehrs- und LAN-Netzwerke sowie die Telefonverbindungen der Bundeswehrliegenschaften rund um Bonn. Das Team tauschte die Hardware mit modernen Voice-over-IP-Telefonen und PCs aus und kümmerten sich um den Service der Computer-Infrastruktur – inklusive eines 24-Stunden-Rufdienstes. Zusammen mit seinem Team war Schaefer zur Stelle, egal, ob eine Festplatte defekt oder das Netzwerk in einer Kaserne außer Funktion war. Eine besonders hohe Verantwortung trug er für das Verteidigungsministerium: „Funktioniert ein Ministertelefon nicht, muss das schnellstmöglich erledigt sein“, erklärt Schaefer. Im Sommer 2014 wechselte er als Projektmanager ins Programm-Management.
Eine neue Perspektive
Bei der neuen Aufgabe kann er sein Know-how unter anderem bei den anspruchsvollen Vor-Ort-Prüfungen des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw H2.1) einsetzen. Untersucht werden die von der BWI Informationstechnik erbrachten Leistungen in den Liegenschaften. Jörg Schaefer steuert die Teilnahme der BWI zusammen mit Ansprechpartnern aus den zuständigen Servicecentern sowie dem BKZ und ist bei wichtigen Einzelprüfungen selbst vor Ort. Im Anschluss koordiniert er die Behebung der identifizierten offenen Punkte.
Trotz seiner langjährigen Erfahrung befindet sich der ITler manchmal in einer ungewohnten Rolle: „Auch nach knapp einem halben Jahr sehe ich mich noch als ‚Neuling‘ im Programm-Management.“ Ein Problem ist das für ihn jedoch nicht, sondern eher ein Wechsel der Perspektive. Denn als Führungskraft im Projekt NGNBw war er bei kniffligen Fragen immer für seine Mitarbeiter erreichbar. Das Motto des IT-Experten: „Alle kochen nur mit Wasser. Wenn man weiß, an wen man sich wenden kann, lässt sich jedes Problem lösen.“
]]>
Die Neuausrichtung ist eine Herausforderung für die Bundeswehr, aber auch für die BWI als ihr IT-Dienstleister. Denn die Anzahl der Änderungen an der IT und Telekommunikation, die im Rahmen der Neuausrichtung von der BWI realisiert werden müssen, gehen in die Hunderttausende. Bislang konnten Bundeswehr und BWI gemeinsam alle IT-Veränderungen in der vorgegebenen Zeit umsetzen. Die Voraussetzungen für die reibungslose Unterstützung wurden mit dem Projekt HERKULES geschaffen. Das gesamte nichtmilitärische IT-System der Bundeswehr wurde modernisiert, zentralisiert, standardisiert und konsolidiert. Dadurch lassen sich IT-Veränderungen – wie sie im Zuge der Neuausrichtung anfallen – nun wesentlich leichter vornehmen, als das in der Zeit vor HERKULES möglich gewesen wäre.
Organisatorisch bestens aufgestellt
Seit Mitte 2012 ist das HERKULES-System auf dem vertraglich vereinbarten Stand. Damit hatte die BWI die grundlegende technische Erneuerung rechtzeitig abgeschlossen, bevor die Bundeswehr-Reform zu greifen begann. Die größte Herausforderung stellte dann auch weniger die technische Realisierung der IT-Veränderungen dar, sondern vor allem die Organisation und Steuerung der Projektteams. Denn durch die Neuausrichtung der Bundeswehr entstand bei der BWI kurzfristig ein großer Bedarf an qualifizierten Projektmitarbeitern. Dabei ist die gesamte Neuausrichtung von einer hohen Dynamik geprägt. Das wirkt sich auch auf die IT aus. Durchschnittlich vier Wochen bleiben der BWI, um die Änderungswünsche jeweils umzusetzen.
Damit ist besonders das Projektmanagement der BWI gefordert. Aufgrund des einzigartigen Know-how des IT-Dienstleisters bei der Steuerung von öffentlich-privaten Großprojekten, ist die IT-Unterstützung der Neuausrichtung allerdings eine lösbare Aufgabe. Denn bereits bei HERKULES war es erforderlich, mehrere tausend Teilprojekte, die teils in starker Abhängigkeit zueinander standen, zu realisieren und das parallel. Das erfordert eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und professionelle Organisationsabläufe seitens des Projektmanagements. Beides hat die BWI in den vergangenen Jahren mit dem unterbrechungsfreien Umbau einer weitverzweigten, heterogenen IT-Infrastruktur in eine moderne, effiziente, homogene und zuverlässige IT-Landschaft bewiesen. Beste Voraussetzung also, die Bundeswehr bei der Neuausrichtung mit IT-Dienstleistungen zu unterstützen.
]]>Die Zahlen lassen erahnen, welch eine Dimension das Projekt hat und welcher Aufwand dahinter steckt: 7.000 Server, 140.000 Computerarbeitsplätze, 15.000 Mobil- und 300.000 Festnetztelefone müssen zentriert, standardisiert, modernisiert und auf dem neuesten Stand gehalten werden. Gleichzeitig soll eine neue IT-Infrastruktur entstehen: mit einem neuen Weitverkehrsnetz, neuer Leitungen in den Liegenschaften der Bundeswehr, modernen Rechenzentren und einer neuen Service Organisation. 7,1 Milliarden Euro inklusive Mehrwertsteuer beträgt das Vertragsvolumen über die gesamte zehnjährige Laufzeit. Ein Mammutprojekt für das Herkules, der heldenhafte Bezwinger von zwölf göttlichen Herausforderungen, der Namensgeber wird.
So wird die Modernisierung der Bundeswehr-IT zu Herkules‘ dreizehnter Aufgabe. Um sie anzugehen, gründet die Bundeswehr eine öffentlich-private Partnerschaft. Zusammen mit Siemens und IBM gründet sie am 28. Dezember 2006 die BWI.
2012: Das Projektziel ist erreicht
Mit einem klaren Auftrag übernimmt die BWI den laufenden IT-Betrieb von der Bundeswehr und modernisiert ihn. Hierfür trennen sich die IT-Experten der BWI vom Alten und bauen einen neuen standardisierten und zentralisierten IT-Betrieb auf. Das heißt: neue Hard- und Software, eine neue IT-Infrastruktur und SAP-Lösungen für über 45.000 Nutzer. Im Sommer 2012 haben sie das Projektziel erreicht: die nichtmilitärische Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr ist modernisiert, standardisiert, zentralisiert und wird von der BWI betrieben und gesteuert. HERKULES hat seine Aufgabe erfüllt, ist allerdings mit seiner Arbeit noch lange nicht am Ende.
Die Bundeswehr-IT des 21. Jahrhunderts entwickelt sich ständig weiter. Ob Cloud-Computing oder mobile Anwendungen: HERKULES und die BWI müssen die Entwicklung begleiten und für eine unterbrechungsfreie Fortführung des IT-Betriebs der Bundeswehr auch über das Vertragsende hinaus sorgen. Die Bundeswehr kann sich voll auf ihre militärischen Kernaufgaben konzentrieren. Während HERKULES sie im Hintergrund zuverlässig mit Informations- und Kommunikationstechnologie versorgt.
]]>