Was ist der größte Fehler, den ein Manager begehen kann? Für Philip Collette ist die Antwort klar: keine Entscheidungen zu treffen. „Wer entscheidet, macht auch mal Fehler. Damit muss man umgehen können“, erklärt der 50-Jährige. „Doch nicht in jedem Unternehmen hat man auch die Freiräume und Rückendeckung dafür – bei der BWI schon.“ Als Projektleiter in der Service Delivery der BWI IT kümmert sich Collette um ein breites Aufgabenspektrum: Er koordiniert operative Prozesse und stellt sicher, dass Ziele reibungslos und fristgerecht erreicht werden.
Jeder Job hängt an den Menschen
Beispielsweise beim Vorhaben Next Generation Network (NGNBw), der Umstellung der Telefonie der Bundeswehr auf die Voice-over-IP-Technologie. Von Oktober 2013 bis November 2014 war Collette als Projektleiter in der Region West für den Rollout von insgesamt 75.000 VoIP-, ISDN-, Analog- und Krypto-Telefonen verantwortlich. Zu der Region gehört auch die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn, eine der größten und komplexesten Liegenschaften der Bundeswehr. Eine Zeit mit Herausforderungen, wie sich Collette erinnert: „Unsere Region hing im Plan hinterher, wir drohten unsere Liefertermine zu verpassen. Also habe ich zunächst die Gründe analysiert, die Teilprojekte neu priorisiert und den Terminplan neu aufgesetzt“, erklärt er. „Die Kollegen haben tolle Arbeit geleistet. Auch in dieser schwierigen Situation war das ein sehr produktives Miteinander.“ Und ein erfolgreiches: Am Ende konnte das Team von Bundeswehr und BWI die Zeitvorgaben einhalten. Die Region West wurde termingerecht ausgerollt.
Sicher auch dank klarer Entscheidungen, die nicht immer bequem waren. Philip Collette: „Erfahrungsgemäß knirscht es am Anfang immer mal wieder in einem Projekt dieser Größenordnung.“ Vor allem, wenn man die Mitarbeiter noch gar nicht kennt. „Man muss schnell ein Gespür für jeden Einzelnen entwickeln. Wer hat welche Stärken, wer entfaltet in Drucksituationen sein volles Potenzial und wen wirft so etwas eher zurück? Darauf muss man individuell eingehen“, erzählt der Mann aus Erftstadt bei Köln. In seinem Leben hat Collette gelernt, wie unterschiedliche Menschen motiviert werden können. Aufgewachsen in Belgien, hat er in Afrika und Kanada gelebt, bevor er nach Deutschland kam. Eine interkulturelle Erfahrung, die ihm heute zugutekommt. „Auch Sozialkompetenz ist wichtig, aber die trainiere ich ohnehin jeden Tag. Ich habe vier Kinder“, lacht Collette.
Immer auf der Suche nach Herausforderungen
Bereits Anfang 2007 fing der Manager bei der BWI Systeme an. Zuvor arbeitete er bei Toll Collect, kannte also Kooperationsprojekte von öffentlicher Verwaltung und Industrie. „Als ich von der BWI hörte und den Start-up-Spirit erkannte, wollte ich das Unternehmen mitgestalten. Also habe ich mich initiativ beworben und bekam eine Teamleiterstelle.“ Als Leiter des Production Supports hat Collette 2008 den Aufbau der System Management Infrastruktur im Rechenzentrum Köln-Wahn mitgestaltet. Er stellte das Team für den technischen Betrieb zusammen und definierte die Betriebsprozesse. Danach war Collette in der Service Delivery der BWI Systeme für den Betrieb des Military Message Handling System Bundeswehr (MMHSBw) verantwortlich, mit dem die deutschen Streitkräfte militärische Nachrichten verschiedener Geheimhaltungsgrade übermitteln. Als Critical Situation Manager war es in der anfänglichen Stabilisierungsphase seine Aufgabe, Optimierungsstrategien für den Betrieb des Systems zu planen und umzusetzen.
Insgesamt drei Jahre war Collette bei der BWI Systeme in unterschiedlichen Projekten tätig. Dann suchte er neue Herausforderungen. „Ich will permanent Neues lernen, das brauche ich einfach“, sagt er. Collette blieb dem Leistungsverbund treu, wechselte zur BWI Informationstechnik. Neben seiner Arbeit im Projekt NGNBw begleitete er von Mai 2010 bis Oktober 2013 beispielsweise die Integration von Systemen in Nutzung aus den Bereichen Logistik und Gesundheitswesen auf die HERKULES-Rechner. Auch am Vorhaben „Sichere Mobile Kommunikation für das Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr (SMK BMVg/Bw)“ zur sicheren Sprach- und Datenkommunikation über mobile Endgeräte war Collette beteiligt. Mit seinem Team erarbeitete er ein Konzept, das die notwendigen technische Architekturen und Prozesse für eine Implementierung bei der BWI definiert. Aktuell steht Collette IT-Architekten der Delivery-Segmente IT Service Desk und Communication Services zur Seite, um eine Ablösestrategie der Telefoninfrastruktur zu erarbeiten.
Alles andere als Standard
Es sind die unterschiedlichen Aufgaben und die Chance, persönlich zu wachsen, die Philip Collette an seinem Job schätzt. Immer wieder kann er sich Neuem widmen und an anderen Standorten arbeiten. „Ich möchte am Ende des Monats das Gefühl haben, etwas geleistet zu haben. Ich will meinen Verstand einsetzen, Verantwortung übernehmen, Dinge voranbringen. Das kann ich hier.“ Und das hat Collette schon immer getan. Nach drei abgeschlossenen handwerklichen Ausbildungen leitete er zwölf Jahre lang ein Bauunternehmen und machte mit 48 Jahren einen MBA-Abschluss im Studiengang International General Management. Ein rastloser Getriebener? Eigentlich eher ein Pragmatiker, der gerne anpackt.
Auch in der Freizeit. „Ich entwerfe und baue Fahrräder für mich und meine Kinder, die wir dann auf Touren mitnehmen.“ Und die führen schon einmal tausende Kilometer quer durch Georgien oder nach Kuba (Anm. d. R.: mehr erfahren Sie im Blog von Philip Collette). Bewusst zeigt er seinen Kindern Länder, in denen weit schwierigere Verhältnisse herrschen als in Deutschland. „Das hilft, ein Gespür für das Wesentliche im Leben zu bekommen“, sagt Collette.
]]>Investition statt Innovation
Ob Cloud, Big Data oder mobile Government-Anwendungen: Innovationsthemen spielen bislang eine untergeordnete Rolle in den Ämtern. Im Mittelpunkt stehen eher IT-Sicherheit, die Reduzierung der Papiermassen oder der Auf- und Ausbau eines Online-Angebots. Investitionsbedarf sehen die Behörden vor allem in der digitalen Infrastruktur.
Am meisten zu tun gibt es jedoch beim Personalmanagement. Hier fordern die Befragten ganz konkret eine Reform des öffentlichen Dienstrechts und eine Erweiterung um moderne IT-Lösungen. Nur so lässt sich eine stärkere Flexibilität erreichen, und Fachkarrieren sowie Leistungsanreize fördern.
Eine Plattform für die Zukunft
Was dafür getan werden muss, diskutieren rund 1.000 Spitzenvertreter aus Bund, Ländern und Kommunen am 23. und 24. Juni in Berlin. Der „3. Zukunftskongress Staat & Verwaltung“ gilt als jährliche Leitveranstaltung für E-Government und Verwaltungsmodernisierung und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern. Zentraler Bestandteil: Zwölf Foren, in deren Vorbereitung die Ergebnisse der Studie direkt einfließen.
]]>Der BWI-„Computerführerschein“
Darüber hinaus zeigt die BWI spielerisch, worauf es bei Informationstechnologie ankommt. Alle Gäste können ihr Know-how beweisen und den „Computerführerschein“ ablegen. Außerdem steht den Besuchern am BWI-Stand eine kostenlose Handy-Ladestation zur Verfügung. Die tragbaren Ladegeräte, die BWI-Power-Banks, können die Besucher gewinnen.
Mehr zur Geschichte der Bundeswehr und das Programm der jeweiligen Standorte finden Sie auf den Internetseiten zum Tag der Bundeswehr und im Video auf YouTube.
Im Ernstfall schnell entscheiden
Das MCC steuert den kompletten nichtmilitärischen Rechenzentrumsverbund der Bundeswehr. „Die Kollegen schauen dort aber nicht ständig auf jeden Rechners. Das übernehmen spezielle Software-Tools“, erklärt Lorenz. Damit überwachen die Fachleute deutschlandweit rund 2.000 Server. Auf jedem ist ein sogenannter Agent, eine spezielle Anwendung, installiert. Er kontrolliert beispielsweise, ob die Festplatten in Ordnung sind oder noch genügend Speicher auf dem Server frei ist. „Die Mitarbeiter des MMC werden bei Unregelmäßigkeiten aktiv“, erklärt Lorenz. „Ist ein Rechner nicht mehr erreichbar, reagiert das Tool sofort.“ Das sind dann die roten, gelben und orangefarbenen Meldungen auf den Übersichtsmonitoren im Raum. Von hier aus kann das Team auf jeden einzelnen der zentralen BWI-Server in Deutschland zugreifen. Als First- und Second -Level-Support recherchieren, analysieren und beheben die Männer und Frauen an den Bildschirmen innerhalb fester Service Level Agreements (SLA) die Störungen oder leiten sie an die entsprechende Fachabteilung in der BWI weiter. „Das ist der Helpdesk für Server und Systeme, wenn Sie so wollen. Mit dem Unterschied, dass bei dort keiner anruft“, ergänzt er lachend.
Nach sieben Jahren mal wieder was Neues
Lorenz hat seine Leidenschaft für Elektronik zum Beruf gemacht. „Früher bei uns auf dem Dorf habe ich schon als junger Mann kleine Lichtanlagen gebaut und einen Verleih betrieben“, erzählt er. Noch während des Studiums der Nachrichtentechnik ist er bei einer Computerfirma eingestiegen, war als IT-Experte einige Jahre selbstständig und hat schließlich bei IBM gearbeitet. 2008 kam dann die BWI Systeme. „Ich mag Abwechslung in meinem Job. Daher auch der Wechsel nach Köln, wo ich mich nun als Infrastruktur Spezialist vielen Aufgaben rund um den Betrieb des Rechenzentrums widme. Nach sieben Jahren musste mal wieder eine neue Herausforderung her.“
]]>90 Prozent weniger Energieverbrauch
Die BWI hat während der Modernisierung der Rechenzentren konsequent auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs geachtet: Installation von Rückkühltechnik zur freien Kühlung über die Außenluft, Schaffung von Temperaturgängen und Einhausung der Kaltgänge sind nur Teilaspekte davon. Dabei griffen die Experten auch auf aktuelle Technologien zurück. Beispielsweise Virtualisierung, mit der die Serverzahl am Standort Köln-Wahn von ursprünglich 434 Maschinen auf 23 reduziert werden konnte. Ähnlich war es bei der Errichtung neuer Serverräume in Wilhelmshaven und Strausberg. Außerdem kamen leistungsstarke ESX-Server zum Einsatz, die nur noch 260 kW statt 2.470 kW verbrauchen – eine Ersparnis von 90 Prozent. Und weniger Verbrauch bedeutet auch weniger Wärmeentwicklung. Wobei sich im Rahmen des Green IT-Ansatzes auch die abgehende Energie effizient umwandeln lässt.
Klug gekühlt
Die Vielzahl an Servern benötigt ein ausgeklügeltes Kühlsystem. Die Lösung dafür fand die BWI in einer innovativen Klima- und Elektrotechnik: Der gesamte Doppelboden wurde ausgetauscht und durch Kalt- und Wärmegänge ersetzt (vgl. Abb.). Die entstehende Wärme lässt sich so gesondert abführen und theoretisch sogar anderweitig nutzen, beispielsweise zur Beheizung von Büros. In den Böden wurden zugleich die Kabelversorgungstrassen optimiert, was eine ungestörte und damit effiziente Luftzirkulation erlaubt. Bei bis zu 12 Grad Außentemperatur werden die Server im Übrigen durch die sogenannte „freie Kühlung“ gekühlt. Im Winter sind daher keine Kältemaschinen vonnöten und der Stromverbrauch sinkt.
Allein die Erneuerung der Rz-Infrastruktur in Köln-Wahn zahlt sich aus. In den letzten Jahren ist die CO²-Emission deutlich gesunken. Ein Erfolg, der auch die Teilnehmer des future thinking Kongresses in Darmstadt beeindrucken dürfte.
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