Der BWI-„Computerführerschein“
Darüber hinaus zeigt die BWI spielerisch, worauf es bei Informationstechnologie ankommt. Alle Gäste können ihr Know-how beweisen und den „Computerführerschein“ ablegen. Außerdem steht den Besuchern am BWI-Stand eine kostenlose Handy-Ladestation zur Verfügung. Die tragbaren Ladegeräte, die BWI-Power-Banks, können die Besucher gewinnen.
Mehr zur Geschichte der Bundeswehr und das Programm der jeweiligen Standorte finden Sie auf den Internetseiten zum Tag der Bundeswehr und im Video auf YouTube.
90 Prozent weniger Energieverbrauch
Die BWI hat während der Modernisierung der Rechenzentren konsequent auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs geachtet: Installation von Rückkühltechnik zur freien Kühlung über die Außenluft, Schaffung von Temperaturgängen und Einhausung der Kaltgänge sind nur Teilaspekte davon. Dabei griffen die Experten auch auf aktuelle Technologien zurück. Beispielsweise Virtualisierung, mit der die Serverzahl am Standort Köln-Wahn von ursprünglich 434 Maschinen auf 23 reduziert werden konnte. Ähnlich war es bei der Errichtung neuer Serverräume in Wilhelmshaven und Strausberg. Außerdem kamen leistungsstarke ESX-Server zum Einsatz, die nur noch 260 kW statt 2.470 kW verbrauchen – eine Ersparnis von 90 Prozent. Und weniger Verbrauch bedeutet auch weniger Wärmeentwicklung. Wobei sich im Rahmen des Green IT-Ansatzes auch die abgehende Energie effizient umwandeln lässt.
Klug gekühlt
Die Vielzahl an Servern benötigt ein ausgeklügeltes Kühlsystem. Die Lösung dafür fand die BWI in einer innovativen Klima- und Elektrotechnik: Der gesamte Doppelboden wurde ausgetauscht und durch Kalt- und Wärmegänge ersetzt (vgl. Abb.). Die entstehende Wärme lässt sich so gesondert abführen und theoretisch sogar anderweitig nutzen, beispielsweise zur Beheizung von Büros. In den Böden wurden zugleich die Kabelversorgungstrassen optimiert, was eine ungestörte und damit effiziente Luftzirkulation erlaubt. Bei bis zu 12 Grad Außentemperatur werden die Server im Übrigen durch die sogenannte „freie Kühlung“ gekühlt. Im Winter sind daher keine Kältemaschinen vonnöten und der Stromverbrauch sinkt.
Allein die Erneuerung der Rz-Infrastruktur in Köln-Wahn zahlt sich aus. In den letzten Jahren ist die CO²-Emission deutlich gesunken. Ein Erfolg, der auch die Teilnehmer des future thinking Kongresses in Darmstadt beeindrucken dürfte.
]]>Was ist eigentlich ein Programm?
Der Unterschied zwischen Projekt und Programm liegt in der Zielsetzung: Meist verfolgen Projekte primär ein singuläres Ziel innerhalb eines Unternehmens, ohne dabei andere Firmenaktivitäten einzubeziehen, geschweige denn das gesamte System. Ein Erfolg ist es nur dann, wenn das Ziel erreicht ist und die Ressourcen eingehalten wurden. Im Gegensatz dazu berücksichtigen Programme die vielfältigen Abhängigkeiten, die sich zwangsläufig aus der Anzahl und Heterogenität der Systemelemente ergeben. Dabei geht es weniger um einzelne Projektetappen, als um deren Beiträge zum übergeordneten Programmziel.
Ein typischer Projektauftrag ist zum Beispiel die Entwicklung einer Software oder die Erneuerung der Arbeitsplatzcomputer – einzelne, in sich geschlossene Aufgaben. Ein übergreifendes Programm hingegen steuert und plant den umfassenden Umbau der gesamten IT-Infrastruktur beispielsweise einer Organisation. Darunter fallen auch die Entwicklung und Einführung neuer Software, der Ausbau der Netze und die Einführung von Services wie einem zentralen User Help Desk. Ein übergeordnetes Programmmanagement hat dabei die Aufgabe, alle Abhängigkeiten der Projekte und Teilprojekte zu erfassen, abzubilden und zu steuern. Das wesentliche Merkmal von Programmen: Sie verfolgen gesamtheitliche Ziele, die häufig die Strategie einer Organisation abbilden.
Der Erfolg der BWI
Diesen Überlegungen folgend etablierte die BWI von vornherein ein übergeordnetes Programmmanagement für das IT-Projekt HERKULES. Dieses entwickelte einen gesellschaftsübergreifenden Gesamtdurchführungsplan (GDP) und eine eigene Programmmanagementmethodik. Der GDP war das verpflichtende und einzige Projektplanungswerkzeug der BWI mit verbindlichen Strukturen. Er ermöglichte die kontinuierliche Anpassung und Optimierung, die bei solch langfristigen und vielschichtigen Vorhaben wie HERKULES erforderlich sind. Der GDP stellte die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen der Projekte untereinander dar und ermöglichte es, deren Zusammenwirken kontinuierlich zu optimieren und zu steuern.
Rückblickend ist festzustellen, dass der Erfolg insbesondere auf die übergreifenden Zwischenkontrollen innerhalb der GDP-Phasen zurück zuführen ist. Die BWI hat damit demonstriert, dass mit einer ganzheitlichen Steuerung Vorhaben dieser Komplexität erfolgreich ans Ziel gebracht werden können.
]]>Erfahrungen der BWI
Ewald Glaß betonte die Vorteile einer flächendeckenden Digitalisierung. Der Geschäftsführer der BWI Informationstechnik GmbH zeigte anhand der Modernisierung im IT-Projekt HEKRULES, welche Bedeutung die Standardisierung und Zentralisierung nichtmilitärischer Informationstechnologien für eine organisierte IT der Bundeswehr hat. Mit der Einführung eines zentralen User Help Desk oder der Anwendungsfamilie SASPF habe das Projekt auch die IT-Prozesse organisiert und Nutzer unterstützt. Diese Standardisierung erlaube es, künftig Forderungen nach anderen Zusammenarbeitsformen und sichererer Architektur besser umzusetzen.
IT als Mittel zum Zweck
Im weiteren Verlauf der Diskussion wagten die Beteiligten einen Blick in die Zukunft: Dr.-Ing Michael Wunder vom Fraunhofer Institut warb beispielsweise für eine Kultur der Zusammenarbeit. Die Basis dafür sei in der öffentlichen Verwaltung bereits geschaffen, dies würden Gesetzen und politischen Initiativen belegen. Trotzdem sei es noch ein weiter Weg bis zu einem reibungslosen Ablauf aller Prozesse. Einig waren sich die Referenten auf dem Podium, dass IT letztendlich immer ein Mittel zum Zweck sein müsse, um die Menschen, die sie nutzen, so effizient wie möglich in ihrer Arbeit zu unterstützen.
]]>Auch das Weitverkehrsnetz der Bundewehr wurde weiter modernisiert. Ende 2014 hat die BWI die letzten von 420 geplanten Liegenschaften auf die neue Technologie Carrier Ethernet Transport (CET) umgestellt. Damit hat sie zugleich die Weiterentwicklung des Weitverkehrsnetzes der Bundeswehr (WANBw) abgeschlossen. Mit CET können Bandbreiten passgenauer und schneller zur Verfügung gestellt werden. So kann durch die CET-Technologie beispielsweise für Übungen in der Regel innerhalb von einem Tag eine höhere Bandbreite für die Liegenschaft bereitgestellt werden etwaige Umbauten am Netz entfallen. Dadurch wird die Skalierbarkeit von Bandbreiten flexibler und der Betrieb des gesamten Netzes effizienter.
Telefonie jetzt über Voice over IP
Im Dezember 2014 schloss die BWI zudem den Aufbau eines Next Generation Network Bundeswehr (NGNBw) ab und stellte die Telefonie auf Voice over Internet Protocol (VoIP) um. Über 150.000 IP-fähige Telefone hat die BWI im Zuge der VoiP-Einführung installiert und rund 1.200 Bundeswehrliegenschaften in NGNBw integriert. Ein weiteres Mammutvorhaben im Rahmen des HERKUELS-Gesamtprojekts. Damit hat die BWI auch die Telefonie der Bundeswehr auf ein neues Level gehoben. Drei Beispiele, die zeigen, dass die BWI auch in der Betriebsphase kontinuierlich dafür sorgt, dass die Bundeswehr auf einem aktuellen Stand der Technik bleibt. Ende 2016 endet der HERKULES-Vertrag zwischen der Bundeswehr und der Industrie. Die BWI wird dann zu einer Bundes-GmbH werden und als Inhouse-Gesellschaft für den Betrieb des IT-Systems der Bundeswehr und dessen Weiterentwicklung zuständig sein. Durch die kontinuierliche Aktualisierung ist ein stabiler Betrieb des IT-System nach dem Gesellschafterwechsel sichergestellt und eine gute Basis für die Weiterentwicklung gelegt.
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