Weniger Bürokratie, besserer Service
Höhepunkt des zweiten Kongresstages war eine Ansprache des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel. In einer Grundsatzrede zum Thema „Moderner Staat und Innovation“ betonte der Bundeswirtschaftsminister die Bedeutung einer schlanken und innovativen Verwaltung für die Wirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger: „Ein moderner Staat muss Anschluss halten an die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. eGovernment kann mehr Dienstleistungsorientierung, mehr Bürgerbeteiligung, mehr Produktivität und mehr Wirtschaftlichkeit bringen. Es gehe dabei aber nicht allein um die schlichte Digitalisierung bestehender Papierverfahren. Mit der Digitalisierung der Verwaltung biete sich vielmehr die Chance zu weniger Bürokratie, für einen besseren Service und mehr Partizipation.“
Mit dem jüngst vorgelegten Paket zum Bürokratieabbau will Gabriel die Rahmenbedingungen hierfür verbessern. Ein besonders kraftvolles Signal soll die sogenannte „One in, one out“-Regel sein. Eine Bürokratiebremse, die von der Bundesregierung zum 1. Juli 2015 eingeführt wird, wonach zusätzlicher Erfüllungsaufwand, der durch neue Gesetze und Verordnungen entsteht, an einer anderen Stelle wegfallen muss. Insgesamt zeigen sich schon erste Erfolge: Rund 887 Millionen Euro konnten im vergangenen Jahr gespart werden, weil bürokratische Hürden abgebaut wurden. Beispielsweise bei der Steuererklärung oder der Zulassungsstelle.
Der nächste Zukunftskongress Staat & Verwaltung findet am 21./22. Juni 2016 wieder im Berliner bcc unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern statt. Dann lässt sich eventuell beurteilen, welche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden und wie es mit der digitalen Verwaltung weiter geht.
]]>Investition statt Innovation
Ob Cloud, Big Data oder mobile Government-Anwendungen: Innovationsthemen spielen bislang eine untergeordnete Rolle in den Ämtern. Im Mittelpunkt stehen eher IT-Sicherheit, die Reduzierung der Papiermassen oder der Auf- und Ausbau eines Online-Angebots. Investitionsbedarf sehen die Behörden vor allem in der digitalen Infrastruktur.
Am meisten zu tun gibt es jedoch beim Personalmanagement. Hier fordern die Befragten ganz konkret eine Reform des öffentlichen Dienstrechts und eine Erweiterung um moderne IT-Lösungen. Nur so lässt sich eine stärkere Flexibilität erreichen, und Fachkarrieren sowie Leistungsanreize fördern.
Eine Plattform für die Zukunft
Was dafür getan werden muss, diskutieren rund 1.000 Spitzenvertreter aus Bund, Ländern und Kommunen am 23. und 24. Juni in Berlin. Der „3. Zukunftskongress Staat & Verwaltung“ gilt als jährliche Leitveranstaltung für E-Government und Verwaltungsmodernisierung und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern. Zentraler Bestandteil: Zwölf Foren, in deren Vorbereitung die Ergebnisse der Studie direkt einfließen.
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